Unsere Geschichte
Der Bauspielplatz Friedenspark blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Eine kurze Zusammenfassung möchten wir euch hier bieten:
Ursprünglich war das Gelände auf dem sich der Baui befindet, Teil des preußischen Festungsrings von 1815.
1914 wurde das Gelände nach Plänen von Fritz Enke zu einer Parkanlage umgebaut, da das Fort selbst nicht mehr genutzt wurde. Nach dem Versailler Vertrag wurde es für eine militärische Nutzung dauerhaft unbrauchbar gemacht und durch die nahe gelegene Universität als Mensa genutzt. 1927 wurde die Adlerplastik aus eingeschmolzenen Kanonen durch den Reichspräsidenten Hindenburg und Konrad Adenauer als Ehrenmal der Stadt Köln eingeweiht. Der bis dahin namenlose Park erhielt bei der Gelegenheit den Namen Hindenburgpark. Das Denkmal dient bis heute als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kölner Soldaten*.
Von 1933 an wurde das Fort für Propagandazwecke von den Nationalsozialisten missbraucht. Von 1939 bis 1945 diente es auch als Flugabwehrstellung. 1936 wurde hier vor den Augen seiner Mutter und seines jüngeren Bruders der 8 jährige Hans Abraham Ochs von Angehörigen der Hitlerjugend totgeschlagen. Das Verbrechen wurde nie gesühnt, da Ochs‘ Vater jüdischen Glaubens war.
In der Nachkriegszeit wurde das Fort zunächst der Sitz des Finanzamtes, dann wurde es als Lager und Werkstatt des städtischen Gartenamts genutzt.
1978 entstand dann der Bauspielplatz Friedenspark aus einer Elterninitiative heraus: Während junge Eltern an der nahen Universität schon seit Jahrzehnten die Bedeutung der skandinavischen „Byggelegepladser“ nach C. Th. Sørensen kennenlernten und schon 1952 in Mannheim der erste Abenteuerspielplatz in Deutschland nach diesem Modell entstand, wurden in Köln immer noch phantasielose Spielplätze mit einengenden Regeln für viel Geld gebaut.
Während die Besetzung des Parks durch Kinder und Eltern zunächst zu heftigen Konflikten mit der Stadt führte (drei Monate nach seiner Entstehung wurde der Spielplatz am Nikolaustag auf Anweisung der Stadtverwaltung abgebrannt), erkannte die Stadt Köln bald Sinn und Nutzen des Bauspielplatz Friedenspark und übernahm die Trägerschaft offiziell.
Das Engagement der Besucher*innen des Bauspielplatzes für Demokratie, Frieden, gegen Extremismus und deren Interesse an der eigenen Geschichte führte unter anderem zur Umbenennung des Hindenburgparks in Friedenspark und der Benennung der Anschrift zum Hans-Abraham-Ochs-Weg in Gedenken an den jüdischen Jungen.
1998 ging die Trägerschaft der offenen Kinder- und Jugendzentren der Stadt Köln in die JUGZ gGmbH über. Somit ist auch der Bauspielplatz Friedenspark Teil der städtischen Tochtergesellschaft.
Ihr interessiert euch für mehr aus der Geschichte des Bauis? Sprecht uns ruhig an, unser Archiv steht euch offen.